Es herbschtelet!

An schlechter Summer git a schöna Herbscht.

Für mich klingt in diesem Spruch immer etwas Wehmut mit, obwohl ich natürlich auch einen schönen Herbst geniessen kann. Trotzdem Sommer ist Sommer!

Jetzt ist er aber da, der «richtige» Herbst mit trüben Tagen, Regen, kühlen Temperaturen und bunt gefärbtem Laub. Zeit für wärmende Speisen und Getränke. Nachdem die Wildsaison in den meisten Restaurants vorbei ist, wird schon emsig an den nächsten Events gearbeitet. Metzgete ist an vielen Orten angesagt!

Tauchen wir in die Geschichte der Metzgete ein. Ursprünglich wurden im Herbst die Schweine geschlachtet, um Fleisch für den Winter zu haben, und das Geld für Futter über die Wintermonate zu sparen. In ländlichen Gegenden kam das halbe Dorf zusammen, um bei der Verarbeitung zu helfen. Da Innereien und Blut schnell verderben, wurden diese direkt am Schlachttagverarbeitet. Nach der vielen harten Arbeit, hatten sich die Bauern und deren Helfer eine kräftige Mahlzeit redlich verdient. Man sass gemütlich zusammen und genoss die frischen Blut- und Leberwürste, Nieren, Haxen, Schnörrli, Speck und Rippli. Traditionell war das erste selbst gemachte Sauerkraut und Dörrbohnen zum Genuss bereit. Kartoffeln dazu, und das Festmahl konnte beginnen.

Metzgete ist nicht nur Tradition!

Ein Trend, der sich gerade breitmacht, ist die Philosophie des «Nose to Tail», was bedeutet, dass das ganze Tier verwertet wird. Aus Respekt zum Tier. Dieser Trend schärft das Bewusstsein, dass ein Tier nicht nur aus Braten, Schinken und Filet besteht, und nicht nur wegen diesem kleinen Teil an Fleisch leben und sterben soll. Auch wenn Rippli und (geräuchter) Speck nicht unbedingt traditionell zu einer Metzgete gehören, gehören sie dennoch auf eine Schlachtplatte.

Die deftigen Gerichte lassen ein wohliges Gefühl des Sattseins und der Wärme entstehen. So richtig schön an wolkenverhangenen Tagen.

Wo immer ihr eure Schlachtplatte esst, geniesst sie! From Nose to Tail!

Eure Gioia!